Fast jeder von uns hat bestimmte Lieblingsplätze, wo er gerne seine Mahlzeiten zu sich nimmt. Ideal ist es, wenn das „nur“ der Esstisch ist 😉 Doch meistens gibt es da noch andere beliebte Plätze wie z.B.: die Couch und/oder vor dem Fernseher. Ein ganz beliebter Platz ist auch der neben dem Computer in der Arbeit oder wenn es schnell gehen soll, oft auch unterwegs in der U-Bahn.
Irgendwann wird es zur Gewohnheit, genau an diesen Plätzen zu essen. Du konditionierst sozusagen deinen Verstand und es entsteht eine Art Verknüpfung mit dem Ort.
Ein Beispiel: du kommst nach Hause, machst dir dein Essen, setzt dich auf die Couch, drehst den Fernseher auf und beginnst zu essen. Das machst du über eine gewisse Zeit so – viell. nicht täglich, aber doch regelmäßig. Irgendwann kommt der Moment, wo du dich einfach nur so nach der Arbeit auf die Couch setzt (eigentlich hast du gar keinen Hunger, weil du eh noch in der Firma etwas gegessen hast – zufällig hat ein Kollege Geburtstag gefeiert und leckeres Essen mitgehabt) und trotzdem hast du das Verlangen, etwas zu essen.
Gelungen – die Konditionierung sitzt
Es wirkt zwar so, als würde das Gefühl aus heiterem Himmel entstehen, aber eigentlich ist es hausgemacht. Es wurde trainiert und trainiert, bis es in Fleisch und Blut übergegangen ist!
Genau das hat man auch beim Experiment „pawlowscher Hund“ herausgefunden. Es ist eine klassische Konditionierung. Würdest du jedes Mal, wenn du ein bestimmtes Musikstück hörst, ein Zuckerl essen, würde dir schon nach kurzer Zeit der Konditionierung das Wasser im Mund zusammenlaufen, wenn du irgendwo die Musik hörst.
Du hast dann einfach eine Verbindung im Gehirn hergestellt und diese wird mit dem Musikstück abgerufen. Wir haben alle unterschiedliche Konditionierungen und viele davon haben wir uns auch selbst geschaffen.
Wo hast du dir antrainiert zu essen?
Wir haben uns also antrainiert, an bestimmten Plätzen zu essen. Unser Verstand wurde konditioniert, an bestimmten Orten Hungersignale zu senden, „ohne zu überlegen“. Er will sich also Arbeit sparen und fährt einfach den Autopilot. „Haben wir jetzt über eine längere Zeit so gemacht, machen wir also immer so“ 😉
Das ist allerdings ein Autopilot-Programm, das nicht förderlich ist, wenn du gerne schlank sein möchtest. Daher heißt es jetzt, dieses Programm zu stoppen und mit einem anderen zu ersetzen, das dich zu deinem Ziel bringt.
Und das geht ganz einfach, v.a. wenn du dir einmal bewusst geworden bist, an welchen Orten du „einfach so“ / „plötzlich“ ans Essen denkst.
Wo hast du dir antrainiert zu essen?
- Am Weg zur Arbeit
- Am Weg nach Hause
- In der Küche
- Im Wohnzimmer
- Auf der Couch
- Am Balkon
- Im Bett
- Am Telefon
- Vor dem Fernseher
- Am Schreibtisch
- Beim Lesen
- In Gesellschaft
- Auf Partys
- Bei Freunden
- Im Auto/Flugzeug/Bus/Zug
- Beim Shoppen
- In der U-Bahn
- Vor dem Computer
Vermutlich sind es mehrere Orte. Wenn du dies ändern möchtest, dann heißt es jetzt einfach, bewusst diese Gewohnheit zu ändern und etwas anders zu machen. Du programmierst also deinen Verstand um.
So wird’s gemacht:
Erkläre einen oder mehrere Orte zur essfreien Zone
Gehe die Liste durch und nimm dir vorerst einen Ort heraus, an dem du künftig nichts mehr essen möchtest.
Ideal ist es, wenn du später max. 2 Plätze zum Essen hast (das kann dann zum Beispiel der Küchentisch sein). Egal, was du also dann isst und wenn es nur ein Stück Schokolade ist, du setzt dich dazu immer zum Küchentisch.
Der Vorteil dabei ist, dass du damit automatisch alle anderen Plätze zu einer essfreien Zone machst. Wenn du das dann eine Zeitlang machst, wird es für dich zur Normalität und es wird dir automatisch leichter fallen „nein“ zu sagen, wenn du gar keinen Hunger hast.
Welcher Ort ist bei dir am stärksten mit Essen gekoppelt? Hast du mehrere Orte, wo du immer wieder aus Gewohnheit isst? Welchen Ort wirst du ab jetzt zur essfreien Zone machen?
Verrate mir deine neue essfreie Zone einfach im Kommentarfeld!
Bildquelle: © c.lettau / pixelio.de