Schlafen Sie schon gut?

Schlaf – ein Thema, das jeden von uns betrifft. Er gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen und ist essenziell für unsere Lebensqualität. Denn ein ungestörter und gesunder Schlaf wirkt nicht nur leistungssteigernd, sondern stärkt das Immunsystem und mindert Stressanfälligkeit.

Was bedeutet für Sie guter, erholsamer Schlaf?

Die meisten erwarten sich vermutlich, dass sie schnell einschlafen, gut durchschlafen und morgens „voller“ Elan aufwachen. Ab wann genau nun von Schlafstörungen die Rede sein kann, ist allerdings nicht klar definiert. Jede Person nimmt die eigenen Störungen des Schlafes subjektiv wahr. Manche bezeichnen es wahrscheinlich schon als Schlafstörung, wenn sie nicht jeden Morgen gut erholt aufwachen.

Warum genau ist Schlaf so wichtig?

Die Muskulatur wird Schlapp, das Bewusstsein ist nahezu abgeschaltet, alles scheint zur Ruhe zu kommen. Doch halt – nicht alles! Denn in der Nacht sind unser Gehirn und Körper äußerst aktiv. Es werden nun all die lebensnotwendigen Wartungsarbeiten erledigt. Abwehrkräfte werden gestärkt, der Stoffwechsel wird reguliert und auch neue Nerven werden gebildet. Der Körper befindet sich also in seiner lebenswichtigen Reparatur- und Erholungsphase.

Früher war alles besser?

„Früher war alles besser“ – was den Schlaf angeht vielleicht tatsächlich. Unser tägliches Leben beeinflusst unseren Schlaf. So hatten Handwerker und Bauern der letzten Jahrhunderte noch eher ein gesundes Gefühl dafür, was an einem Tag erledigt werden kann und konnten nach getaner Arbeit, müde zu Bett gehen. Wir hingegen haben teilweise sehr komplizierte Tagesabläufe, mit denen wir in der Regel kaum fertig werden. Leistungs- und Zeitdruck beherrschen unseren Alltag bis in die Nacht hinein. Äußere Anforderungen und oft auch der eigene Ehrgeiz führen dazu, dass man noch mehr aus dem Tag herausholen will.

Auf der ganzen Welt wird versucht, immer mehr Leistung von immer weniger Menschen in immer kürzerer Zeit erbringen zu lassen. Diese Art von „Zeitsparen“ bekommt uns nicht besonders gut.  Allein die neuen Kommunikationsmittel, wie SMS und Email, sind ein Segen und Fluch zugleich. Geschaffen wurden sie, um Zeit zu sparen und die Kommunikation zu beschleunigen. Doch eigentlich erhöhen sie bei den meisten den Druck sofort zu reagieren und verbrauchen so noch mehr Energie.

Viele fühlen sich sogar verpflichtet außerhalb ihrer Arbeitszeit erreichbar zu sein, checken ihre Emails und können gar nicht mehr richtig abschalten. Und gleichzeitig steigt das Freizeitangebot bzw. bekommt man sogar oft vermittelt, dass es nicht OK wäre, einfach mal ein Wochenende zu Hause zu sein und „nichts“ zu tun.

Dieses „Dauernd-etwas-tun-müssen“ ist jedoch genau der Stoff, der bei vielen zu Erschöpfungssyndromen oder auch zu Schlafstörungen führen kann.
Schlaf ist also von Bedeutung, für unsere körperliche und auch unsere seelische Gesundheit.

Himmel

Wie kommen Sie eigentlich zur Ruhe?

Ein wichtiger Faktor, um gut und entspannt (ein-)zuschlafen, ist die nächtliche Hormonausschüttung.

Im Schlaf werden unterschiedliche Hormone ausgeschüttet. Lange Zeit wurde angenommen, dass Melatonin für Einschlafstörungen verantwortlich sei. Aufgrund neuerer Erkenntnisse der Hormonforschung dürfte die Ursache dafür allerdings ein Serotoninmangel sein.

Serotonin ist eine Art Schlafkontrollhormon und könnte man auch als Einschlafhormon bezeichnen. Es sorgt für Ausgeglichenheit und Ruhe, ist mitverantwortlich für ein entspanntes Einschlafen und scheint insbesondere den Appetit auf Süßes mitzusteuern. Mangelt es an Serotonin kann es u.a. zu  Schlafstörungen, Heißhunger oder auch Depressionen kommen.

Melatonin wird manchmal auch als Hormon der Nacht bezeichnet und wird aus Serotonin erst dann gebildet, wenn es dunkel ist. Es ist einerseits dafür verantwortlich, dass wir müde werden und andererseits zieht es den bereits schlafenden Menschen tiefer in den Schlaf. Man könnte sagen, es ist der Sand des Sandmännchens, der für sanftes Einschlafen sorgt. Das Dämpfungshormon GABA (γ-Aminobutyric acid), das sich auch aus Serotonin aufbaut, ermöglicht eine gute Schlaftiefe über einen längeren Zeitraum. Sind wir dann in der Tiefschlafphase, wird zusätzlich das Wachstumshormon HGH (Human Growth Hormone) ausgeschüttet. Bei Kindern führt dies zu körperlichem Wachstum und bei älteren Menschen bringt es die wichtigen Regenerationsprozesse in Gang. Zusätzlich scheint es auch ein wesentlicher Faktor zu sein, wenn es um Verarbeitung seelischer Themen geht.

Wie Sie merken, spielt Serotonin eine Schlüsselrolle im Schlafprozess. Da aber bei vielen Menschen oft zu wenig Serotonin im Gehirn gebildet wird, sind Schlafstörungen, Depressionen und Migräne weit verbreitet.

In den nächsten beiden Blogposts erfahren Sie, wo Serotonin enthalten ist und worauf Sie bei Ihrer Ernährung achten können, um Ihren Schlaf zu verbessern. Weiters erkläre ich Ihnen, wie auch BodyTalk Ihren Schlaf positiv unterstützen kann. Also bleiben Sie dran! 🙂

Tipps, was Sie schon jetzt für einen gesunden Schlaf tun können

    • Nutzen Sie das Bett nur zum Schlafen. Essen und berufliche Unterlagen gehören nicht ins Bett
    • Finden Sie Ihr eigenes Tagespensum. Lernen Sie abzuschalten und Dinge auf den nächsten Tag zu verschieben
    • Hören Sie beim Zubettgehen eine geführte Meditation oder eine Trance, um sich tiefer zu entspannen
    • Genießen Sie ein warmes Bad
    • Sorgen Sie für Ruhe und Dunkelheit in Ihrem Zimmer
    • Gehen Sie erst dann zu Bett, wenn Sie wirklich müde sind
    • Schaffen Sie sich Einschlafrituale – eine Möglichkeit ist z.B.: jeden Abend das Cortex-Tippen oder wer sie schon kennt, die BodyTalk Access Techniken vor dem Schlafengehen durchzuführen
    • Machen Sie ca. 3 Std. vor dem Schlafengehen körperliche Bewegung

Schlaf kalibriert den Körper wieder auf null. Gönnen Sie Ihrem Körpersystem die Zeit, nach den hektischen Aktivitäten des Tages, alle Abläufe wieder zu synchronisieren.


Zusatz, um ein Gefühl zu bekommen, ob Sie genug schlafen:

Optimale Schlafdauer beim Menschen (Quelle Wikipedia)
In Deutschland schlafen Erwachsene durchschnittlich 6 Stunden und 59 Minuten. Das Schlafbedürfnis hängt vom Alter ab. So schlafen Neugeborene und Kinder deutlich mehr als Erwachsene und ältere Menschen. Die folgende Liste zeigt das Schlafbedürfnis abhängig vom Alter
Neugeborene: bis zu 18 Stunden
1–12 Monate: 14 bis 18 Stunden
1–3 Jahre: 12 bis 15 Stunden
3–5 Jahre: 11 bis 13 Stunden
5–12 Jahre: 9 bis 11 Stunden
Jugendliche: 9 bis 10 Stunden
Erwachsene und Ältere: 6 bis 8 Stunden (normalverteilt)
Schwangere Frauen: mehr als 8 Stunden

Sehen Sie dies nur als Richtwerte an. Jeder Mensch ist verschieden, auch was das Schlafpensum betrifft! Sie selbst kennen sich am besten!