Kommt dir das bekannt vor? Feierabend, es spielt wiedermal nichts Spannendes im Fernsehen. Egal, trotzdem schaltest du ihn ein. Damit es nicht ganz so langweilig bleibt, holst du dir was zum Knabbern dazu. Chips, Schokolade, Nüsse oder Salzbrezeln, einfach irgendetwas, dass dich ablenkt. Meist noch mit dem Vorsatz eh nicht viel davon zu essen und so schnell kannst du gar nicht schauen, ist das Packerl Chips halbleer und bei manchen sogar schon komplett aufgegessen.
Achja, wenn du zu den gesundheitsbewussten Essern gehörst, dann kann es sein, dass du eben ein Joghurt löffelst – der Beweggrund ist dabei allerdings derselbe: Langeweile
Büro – der Klassiker
Am Arbeitsplatz sollte ja eigentlich gar keine Langeweile aufkommen können. Doch auch da gibt es so Tage, wo einfach nichts Aufregendes passiert und die Arbeit so dahinplätschert. Plötzlich werden die Minuten zu Stunden und die Zeit bis zum Mittagessen will überhaupt nicht mehr vergehen. Da ist so ein Stück Schokolade oder andere Süßigkeiten aus dem Automaten eine willkommene Abwechslung. Oder du bist gerade dabei etwas in den Computer zu tippen und plötzlich fällt dir ein, dass du ja noch den Kuchen von der gestrigen Geburtstagsfeier der Kollegin im Kühlschrank stehen hast. Wäre doch schade, wenn der schlecht wird. Also her damit und schnell am Arbeitsplatz verputzen.
Längere Autofahrten – willkommener Viel-Esser-Platz
Autofahrten sind auch so ein willkommener Viel-Esser-Platz. Zumindest war das bei mir so seit meiner Kindheit. Bei jeder Fahrt nach Kärnten zu meinen Großeltern hat es ein Lunchpaket für mich und meine Brüder gegeben. Es gab belegte Brote, Obst, Gemüse und natürlich auch Süßes. Wenn ich mich zurück erinnere, habe ich das Gefühl, als hätte ich die ganze Fahrt nur gegessen. Und ganz sicher nicht aus Hunger. Es war einfach langweilig und ich habe als Kind einfach sehr gerne gegessen und konnte auch ständig essen. So sind mir die Autofahrten direkt entgegen gekommen. (bis heute mag ich lange Auto- und auch Zugfahrten – bei längeren Zugfahrten gab es natürlich auch immer genug zu Essen)
Später ist mir dann erst aufgefallen, dass ich bei jeder längeren Autofahrt automatisch ein überdimensionales Lunchpaket vorbereitet habe. Als würde ich jetzt zwei Tage nichts mehr zu essen bekommen. Und immer auch etwas Süßes dabei – was bestimmt nicht nur mit Langeweile gekoppelt war, sondern auch damit, dass ich brav ein paar Stunden im Auto sitze.
Die Extrakalorien
Im Laufe eines langweiligen Sonntagnachmittages oder Fernsehabends kommen so einige Extrakalorien zusammen. Es geht dabei auch selten darum, ein Hungergefühl zu stillen. Die Snacks zwischendurch sättigen meistens auch nicht, und obendrein ist man danach nicht einmal richtig zufrieden. Sie sind nur ein Zeitvertreib, eine kurze Ablenkung von einer Tätigkeit, die dir gerade keinen Spaß macht. Über einen längeren Zeitraum können sich diese Langeweile-Ess-Gewohnheiten auch bei der Figur bemerkbar machen.
Daher hier 5 Tipps, was du tun kannst, wenn die Langeweile wieder einmal zuschlagen möchte:
1. Lass erst gar keine Langeweile aufkommen
Die Lösung ist manchmal ganz einfach. Lass erst gar keine Langeweile aufkommen. Wenn du den Fernseher aufdrehst, dann entscheide dich bewusst für eine Sendung, die dich auch wirklich interessiert. Die dich so „fesselt“, dass du gar nicht erst an Essen denkst. Wenn das nicht möglich ist, dann nimm dir besser ein spannendes Buch oder geh raus an die frische Luft oder ruf eine Freundin an, mit der du immer gute Gespräche führst.
2. Schreiben macht dich aufmerksam
Schreibe eine Woche lang auf, was du gegessen hast und wann. Dadurch wird dir überhaupt erst bewusst, wie viel du „nebenbei“ isst. Als Zusatzaufgabe kannst du auch gleich überlegen und dazu notieren, ob du aus Langeweile gegessen hast. Falls ja, lass dir gleich für die Zukunft etwas einfallen, was du anders machen kannst, um die Situation ohne Snack zu bewältigen.
Hier ein paar Fragen, die du dir stellen kannst – die Antworten sind eine gute Basis für eine Änderung deines Verhaltens:
- In welcher Situation war mir langweilig und warum?
- Habe ich aufgrund dieser Langeweile zum Essen gegriffen?
- Habe ich ein Hungergefühl gespürt?
- Hätte es eine andere Möglichkeit gegeben, mir die Langeweile zu vertreiben?
- Was hätte sich als Alternative angeboten?
- Wie gut würde ich mich fühlen, wenn ich etwas anderes tue, um mir die Langeweile zu vertreiben?
3. Mache dir Listen
Erstelle dir eine Liste mit Tätigkeiten, die du noch erledigen möchtest, aber nicht sofort gemacht werden müssen. Z.B.: Kasten oder Schreibtisch aufräumen, Urlaubsfotos sortieren oder ein Fotobuch gestalten, Pflanzen umtopfen. Diese Liste kannst du dann immer hernehmen und „abarbeiten“, wenn Langeweile droht.
4. Unterhaltsame Alternativen
Überlege dir Alternativen zum Essen in langweiligen Situationen, die du nicht vermeiden kannst. Bei einer langen Autofahrt eignen sich zum Beispiel spannende Hörbücher oder Musik, bei der du gerne mitsingst.
5. Gehe den Ursachen deiner Langeweile auf den Grund
wenn du dich in der Arbeit oder zu Hause ständig langweilst, dann überlege dir, wie du das ändern kannst anstatt dich mit Essen abzulenken. Suche dir ein spannendes Hobby, probiere neue Sportarten aus, triff dich mit Freunden und in der Arbeit kannst du vielleicht auch einmal mit deinem Chef darüber sprechen, dass du unterfordert bist und wer weiß, oft ergeben sich durch so ein Gespräch schon Veränderungen.
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